Der Flug
Obwohl der erste Flug wesentlich kürzer war, als der zweite, war der 13,5 Stunden Flug viel angenehmer, was aber wahrscheinlich auch daran lag, dass ich dort sehr viel geschlafen habe.
Losgegangen ist es um 14:30 in Frankfurt. Im Flugzeug habe ich dann ein paar von der Organisation kennengelernt. Neben mir saß ebenfalls eine von der Organisation. Wir haben uns sofort gut verstanden.Komischerweise fiel mir der Abschied von meiner Familie recht einfach, doch sobald ich alleine war und auf das Boarding gewartet habe, dachte ich mir, warum hast du das gemacht? 9 ganze Monate weit weg von meiner Familie und meinen Freunden. Erst da wurde mir bewusst, was ich hier eigentlich mache. Neun Monate sind eine verdammt lange Zeit. In dieser Zeit kann so viel passieren. Und ich werde vieles verpassen, dafür aber auch viel Neues entdecken und kennenlernen. Im Flugzeug fing ich an, an meiner Entscheidung zu zweifeln. Ob ich das wirklich hinkriege? Warum so lange? Wie wird es da wohl sein? Am liebsten wäre ich wieder ausgestiegen, aber das ging natürlich nicht. Und etwas in mir hielt mich dann doch noch km Flugzeug.
Mit gemischten Gefühlen ging es dann hoch in die Luft.
Nach nur 6 Stunden und 15 Minuten landeten wir dann in Dubai um 23:45 Uhr. Dort trafen Anna – meine Flugsitznachbarin, Lukas – er saß eine Reihe vor mir – und ich auf drei weitere AIFS-Traveller. Gemeinsam versuchten wir uns dann zurechtzufinden in dem großen Flughafen. Letztendlich mussten wir mit einer kleinen Bahn zum anderen Ende des Flughafens fahren, um an unser Gate zu gelangen.
Da Anna und ich nicht wussten, dass es unmittelbar vor unserem Gate noch eine zweite Kontrolle gab, kauften wir uns zwei Wasserflaschen, um unseren Durst zu löschen.
So aber mussten wir diese noch schnell vor Ort austrinken. Anna hat es geschafft, dass sie ihre noch mit ins Flugzeug nehmen durfte, aber meine wurde dann der Reihe nach an Lukas, Anna und mich weitergereicht bis sie schließlich leer war.
Im Flugzeug hatten Anna und ich noch vor dem Start sehr viel Spaß – wahrscheinlich waren wir viel zu übermüdet, was dazu führte, dass wir schliefen, ein sehr frühes Frühstück aßen, schliefen, Mittagessen aßen und schliefen. Aber ich muss sagen, ich kann Arabisch sehr gut verstehen und ins Deutsche übersetzen :D. Es gibt zum Beispiel unter manchen Sitzen im Flugzeug Ferngläser. Diese soll man benutzen, um die Sitznachbarn und die Leute in ihrer Umgebung auszuspionieren, ob sie eventuell etwas verbotenes bei sich tragen oder sich auffällig benehmen – ja, ich weiß, wir waren einfach sehr sehr sehr übermüdet- da kommt dann schon mal so etwas dabei heraus :D.
Da wir abends von Dubai geflogen sind und spät Abends in Sydney gelandet sind, kam es uns vor, als ob wir entweder einen ganzen Tag, oder nur eine sehr lange Nacht durch geflogen sind und nicht 13,5 Stunden!
In Sydney angekommen haben wir dann auch alle anderen, die mit Emirates geflogen sind, getroffen. Uns alle hat es sehr gewundert, dass kein einziger nach unserem Visum gefragt hat. Das einzige, was kontrolliert wurde, war der Reisepass und ein Zettel, den wir im Flugzeug bekommen haben und ausfüllen mussten. Darin ging es grundlegend um die Einreisebestimmungen und ob wir irgendetwas verbotenes oder etwas aus einem anderen Land einführen würden. Ein paar mussten sogar noch kurz woanders hin wegen ein bisschen Dreck unter den Schuhen! Wie gut, dass meine Schuhe sauber waren! Zumindest die, die im Koffer waren :D.
Eine Mitarbeiterin von AIFS hat uns dann am Flughafen empfangen und mit zwei kleinen Autobussen verließen wir dann als aller letztes den Flughafen und fuhren zu unserem Hostel.
Dort angekommen haben wir alle unsere Zimmer bekommen. Ich war natürlich mit keinem aus der Gruppe in einem Zimmer. So schloss ich leise gegen null Uhr die Tür zu meinem Zimmer auf. Alle anderen fünf Mädchen – ich war in einem 6er Zimmer – schliefen schon. Zwei waren allerdings noch wach, oder wurden wach. Es stellte sich heraus, dass beide ebenfalls mit AIFS gereist sind und als AuPair arbeiten werden. Ich versuchte, so schnell wie möglich meine Schlafsachen zusammen zu suchen, um die anderen nicht aufzuwecken, was aber leichter gesagt, als getan war.
